Darum sind Männerfreundschaften so wichtig für dich

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Männerfreundschaften sind mehr, als gemeinsam in einer Kneipe zu versacken oder nach Feierabend eine Runde Rad zu fahren. Sie führen auch zu mehr Zufriedenheit im Alltag und…zu besserem Sex!

Ich komm‘ schon allein klar.
Mir geht’s auch ohne Freunde gut.
Meine Frau ist doch meine beste Freundin.

Vielleicht gingen dir diese Sprüche schon einmal über die Lippen. Doch du täuschst dich selbst, wenn du von diesen Aussagen auch überzeugt bist. Denn (Männer-)Freundschaften tun nicht nur gut, sie helfen dir auch über schwere Zeiten hinweg und verlängern dein Leben! Doch so manch „starker Mann“ glaubt auch im 21. Jahrhundert noch, alles mit sich selbst austragen zu können und keine Freunde zu brauchen. Fakt ist: Das ist Quatsch!

Freundschaften bereichern dich in vielerlei Hinsicht. Umso tragischer erscheint daher die Aussage des Beziehungscoachs Christian Thiel: Zwei Drittel der deutschen Männer haben gar keinen Freund. Hilfe!

Aber warum sind Männerfreundschaften so wichtig?

1. Höhere Lebenserwartung durch Männerfreundschaften

Die Erkenntnis ist nicht neu: In Isolation lebende Menschen oder diejenigen, die keine Freunde haben, müssen mit einer verkürzten Lebenserwartung rechnen. Denn Einsamkeit und mangelnde Kontakte begünstigen oftmals ungesunde Lebensweisen. Zigaretten, Alkohol und Drogen fallen hier auch mit rein. Interessantes Detail: Wer glaubt, sich nicht einsam zu fühlen, kann trotzdem betroffen sein.

Eine Studie mit 323.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern kam unter anderem zu der Erkenntnis: Freunde sind für das geistige und körperliche Wohlbefinden von größter Bedeutung. Ohne sie geht’s im schlimmsten Fall schneller bergab, als du das willst. Oder anders gesagt: Freundschaften retten irgendwann (auch Dein) Leben!

2. Du bist nicht allein

Sich einfach so treffen? Das ist bei Männerfreundschaften meist nicht der Fall. Eher geht es darum, etwas Konkretes zu unternehmen. Die Basis für die meisten Freundschaften unter Männern ist das Verfolgen gemeinsamer Interessen – Sport, Filme, Games, Autos, Job. Du bist nicht allein beim Wandern, beim Zocken oder beim Löten im Hobbykeller. Sondern deine Freunde teilen einige oder gar alle deine Leidenschaften (nur hoffentlich nicht deine Ehefrau).

Sich austauschen, über gemeinsame Interessen philosophieren, im Team etwas anpacken und zusammen Spaß haben – das fördert nicht nur die Bindung zu deinen Freunden, sondern tut einfach gut. Dem Ego, dem Kopf.

3. Erinnerungen schaffen und sich entwickeln

Und na klar: Eine Männerfreundschaft bedeutet auch, zusammen in eine Kneipe zu gehen oder Sport zu treiben. Das, wozu dir womöglich allein der Mut fehlen würde, bestreitet ihr mit Spaß, Neugierde und Begeisterung zusammen. Und das schweißt zusammen. Gemeinsame Erlebnisse bleiben in Erinnerung, von diesen zehrt ihr Jahre später noch. Wenn ihr als Rentner im Schaukelstuhl sitzt und über früher quatscht: „Weißt du noch damals…?“

Freunde sind aber auch Inspirationsquelle, eröffnen neue Horizonte, ändern deinen Blickwinkel auf manche Dinge. All das ist deiner eigenen (geistigen) Entwicklung ebenfalls förderlich.

4. Über Gefühle reden

Viele Männer glauben nach wie vor, dass die Gefühlswelt eher den Frauen vorbehalten ist. Diese Auffassung haben wir veralteten Rollenbildern zu verdanken: Die Frau kümmert sich in der Familie um das Emotionale und Soziale, der Mann um die Arbeit. Dabei ist es erwiesenermaßen falsch und ungesund, Gefühle zu unterdrücken.

Für eingangs erwähnten Beziehungscoach Christian Thiel sind es vor allem die „starken Männer“, die der Auffassung sind, dass Männer nicht miteinander über Emotionales sprechen. Das führt auch dazu, dass es diesem typischen Rollenbild schwerfällt, neue Freundschaften zu schließen. Einzig ihre Frau sei Ansprechpartnerin für persönliche Themen – und damit bürdet der Mann seiner Partnerin unter Umständen zu viel auf. Und macht sich abhängig von ihr.

Wer glaubt, seine Frau wäre auch seine beste Freundin, begibt sich (natürlich nicht zwangsläufig) aufs Glatteis. Denn mal platt gefragt: Wer steht dir bei einer Trennung oder dem Tod der Partnerin bei?

Sich für seine (neuen) Freunde zu öffnen, kann befreiend sein. Der emotionale Ballast wird nicht komplett auf die Partnerin abgeladen, vielmehr teilt man diesen mit seinen Kumpels. Frauen wollen und dürfen nicht das „Mädchen für alles“ sein, eine gute Beziehung benötigt Freiräume. Und dafür braucht es Freunde, mit denen du über Gefühle quatschen kannst. Die dich verstehen, die dir zuhören und zur Seite stehen können. Natürlich auch in guten Zeiten.

5. Besserer Sex

Wie jetzt? Besserer Sex? Was hat eine Männerfreundschaft damit zu tun, was im Schlafzimmer abgeht? Vielmehr geht’s wieder um das Aufbrechen alter Rollenbilder.

Der Soziologe und Männerberater Dr. Richard Schneebauer weiß aus Erfahrung: Durch Freundschaften muss der Mann seine Männlichkeit weniger vor seiner Partnerin beweisen und sich an ihr „abarbeiten“. Die Abkehr von der Erwartung an sich und die neu gewonnene Offenheit führen – ja, im besten Fall zu besserem Sex. Denn Freundschaften entspannen Beziehungen – im Alltag und im Bett.

Richard Schneebauer ergänzt: „Wer als Mann keinen Mann zum Freund hat, dem fehlt eine Selbstsicherheit in Bezug auf die eigene Identität.“ Und wer voller Zweifel ist, steht ständig unter Druck und glaubt, immer Leistung bringen zu müssen. Das ist Gift für jede Beziehung.

Ein Freund kann dir aufzeigen, dass nicht immer alles funktionieren muss, dass du mit deinen Sorgen nicht allein bist, es anderen auch so geht und du dich nicht immer und überall beweisen musst.

Und was ist dir an einer Männerfreundschaft besonders wichtig? Schreib uns einen Kommentar.

Sven Wernicke

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